EVVC warnt vor Sommerferien-Reform

Dienstag, 16.07.2013
Frankfurt. Mit deutlicher Kritik reagiert der EVVC (Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren) auf den Vorschlag des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) zur Überarbeitung der Sommerferientermine. Durch die Ausdehnung der Sommerferien-Zeiten könnte die Kongress- und Tagungswirtschaft Schaden nehmen. In seiner Studie plädiert der DTV dafür, den sogenannten Sommerferien-Korridor, in dem die Sommerferien aller Bundesländer stattfinden, auf bis zu drei […]

Frankfurt. Mit deutlicher Kritik reagiert der EVVC (Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren) auf den Vorschlag des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) zur Überarbeitung der Sommerferientermine. Durch die Ausdehnung der Sommerferien-Zeiten könnte die Kongress- und Tagungswirtschaft Schaden nehmen.

In seiner Studie plädiert der DTV dafür, den sogenannten Sommerferien-Korridor, in dem die Sommerferien aller Bundesländer stattfinden, auf bis zu drei Monate auszudehnen und dabei Deutschland in einen kalendarischen Nord- und Südteil aufzuteilen, wobei die nördliche Gruppe immer zuerst in die Sommerferien startet und zwei, drei Wochen später dann die südliche Gruppe folgt. Die Kultusministerkonferenz hat in diesem Zusammenhang eine Entscheidung für das Jahr 2014 angekündigt. Hier sollen die Sommerferienzeiten für 2018 bis 2024 neu geregelt werden.

„Für den touristischen Bereich und für die grundsätzlich seit Jahrzehnten als unbefriedigend empfundene Frage der Gerechtigkeit von Sommerferien sicherlich ein plausibler und bedenkenswerter Vorschlag“, so EVVC-Präsident Joachim König.

Der Vorschlag habe allerdings für die Kongress- und Tagungswirtschaft einen erheblichen Haken. Durch die Verlängerung der bisherigen Gesamt-Ferienzeitschiene würde die Möglichkeit, Kongresse und Tagungen auf nationaler Ebene durchzuführen noch weiter als bisher eingeschränkt. Denn durch die volle Ausnutzung des Zeitfensters für die Sommerferien werden aus bisher durchschnittlich 81 Tagen fast 90 Tage.

Kongress- und Tagungsplaner, die Veranstaltungen mit bundesweiter Wirkung planen, hätten somit weitere zwei Wochen weniger zur Verfügung, um Zeiträume zu entdecken, bei denen keine Ferien in Deutschland stattfinden. Am Beispiel der Vorgaben des aktuellen Jahres 2013 kann man klar erkennen, dass lediglich 21 bis 22 Wochen des Jahres 2013 vollständig ferienfreie Zeiträume sind.

„Für die Kongress- und Tagungswirtschaft sind aus diesen Gründen die Überlegungen der Studie des DTV als äußerst kritisch zu betrachten“ so EVVC-Präsident Joachim König weiter. „Man sollte nicht vergessen, dass Arbeitsplätze in der Kongress- und Tagungswirtschaft durchaus auch erhebliche gesamtwirtschaftliche Beiträge leisten und dass hierfür belegbare Zeitfenster erforderlich sind, bei denen mit maximaler Teilnehmerzahl gerechnet und kalkuliert werden kann.
Auch der EVVC hat hierfür kein Patentrezept. Nur die einseitige Betrachtung der touristischen Möglichkeiten im Freizeit- und Ferienbereich greift vielleicht dann doch ein wenig kurz“.

www.evvc.org