GCB: Reise nach Jerusalem

Montag, 27.07.2009
Wahlkampf. Lau lockt die Sommernacht ins Fort Malakoff des Hyatt Mainz. 150 Mitglieder des German Convention Bureau (GCB) trudeln zum Get Together ein und tauschen sich locker aus. Nur wer genau hinhört, ahnt: Beim Bier werden die Fäden für die Verwaltungsratswahlen gezogen. Schließlich steckt die Sparte Kongressstädte und –zentren in einem Dilemma: Fünf Bewerber buhlen […]

Wahlkampf. Lau lockt die Sommernacht ins Fort Malakoff des Hyatt Mainz. 150 Mitglieder des German Convention Bureau (GCB) trudeln zum Get Together ein und tauschen sich locker aus. Nur wer genau hinhört, ahnt: Beim Bier werden die Fäden für die Verwaltungsratswahlen gezogen. Schließlich steckt die Sparte Kongressstädte und –zentren in einem Dilemma: Fünf Bewerber buhlen um drei Plätze. Doch die Vorfreude auf spannende Wahlen verfliegt wie der Würstchenduft.

Noch beim Barbecue lässt sich der Chef eines Top-CVB überzeugen das Feld für seine Konkurrentin zu räumen, obwohl sie ohne Job ist. Jenen Mitgliedern, die das spitzkriegen, stößt das wohl sauer auf, doch sie schweigen.   Im Namen ihrer Sparte prangert PCO Carola Schröder von Intercongress den Missstand an: „Wir wünschen uns mehr Transparenz bei den Wahlen und die Vorstellung der Kandidaten im Vorfeld“.

Im Plenum rührt sich einzig Claudia-Marie Delius, Congress Frankfurt, und reklamiert zur Spartenwahl Hotellerie: „Ich kenne die Kandidaten nicht. Wie kann ich sie wählen?“. Das überfordert die Verwaltungsratsvorsitzende Petra Hedorfer sichtlich. Die Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) bittet erst um die Abstimmung, dann um die Vorstellung! Auch wenn sie die Reihenfolge in der Folgerunde umdreht, es ändert nichts am Resultat: Über Nacht hat sich die Zahl der Player an die Posten angepasst.

Was soll es auch? Schließlich steht das German Convention Bureau in der Krise mit 250 Mitgliedern (wie 2008) gut da: 131 Hotels, 44 Kongresszentren, 22 CVB, 46 PCO, Technik und Presse plus die drei strategischen Partner DZT, Lufthansa und Deutsche Bahn. Das Superwahljahr in Deutschland vor Augen warnt GCB-Geschäftsführer Lutz Vogt: „Wir haben das Tal der Tränen noch nicht durchschritten, doch sind wir im Vergleich zu unseren Nachbarn gut aufgestellt“. Erneut weist die ICCA-Statistik für Deutschland Rang eins der Tagungsländer in Europa aus und zwei in der Welt. Vogt: „Wir dürfen jetzt nicht an Marketing sparen, sonst verabschieden wir uns vom Markt. Die IMEX 2010 sehe ich als Stunde der Wahrheit!“

Dieses Jahr boten 180 Aussteller zur IMEX auf 1.600 den größten Deutschlandstand auf, berichtet Vogt aus dem Marketingplan bestückt mit weiteren Messen, Mailings, Workshops, Fam Trips und Regionalmeetings. Neu ist das Client Advisory Board, zudem zwei Dutzend Mitglieder nach New York reisten, um US-Firmen und –Verbänden auf den Zahn zu fühlen. “Wir sind das erste CVB in der Welt, das das macht“, betont Vogt.

Neue Wege geht auch Matthias Schultze. Wie kein zweiter verschreibt sich der Chef des World Conference Center Bonn dem Thema Nachhaltigkeit. Stolz berichtet der Gastgeber der ersten Green Meetings Konferenz im Frühjahr von 450 Teilnehmern. „In Deutschland sind wir ‚Green Leader’, doch wir kommunizieren das nicht“, mahnt Schultze. Ziel müsse es sein, die durch Kongresse verursachten Umweltschäden zu senken. Es gelte Leitlinien und Maßnahmen für Transport, Venues, Unterkünfte und Catering zu entwickeln. Damit empfiehlt er sich ganz nebenbei für künftige Vorstandsposten.

Im Bild der neue GCB-Verwaltungsrat, von rechts nach links:
Hilmar Guckert; Daniela Schade; Alfred Diem; Lutz P. Vogt (Geschäftsführer des GCB); Petra Hedorfer; Markus Burgmeier, August Moderer, Carola Schröder, Gerrit Jessen, Michel Maugé, Yvonne Coulin.
www.gcb.de

Den vollständigen Bericht können Sie in CIM 4/09 lesen, die am 1. September 2009 erscheint.