Geschäftsklima im Gastgewerbe: Bester Wert seit März 2020

Montag, 13.03.2023

Die Verluste schrumpfen weiter, die gastronomischen Betriebe in Deutschland sehen ein Ende der Durststrecke nach der Pandemie.

Zum Ende der Winterzeit verbessert sich die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe. Wie eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) ergibt, gehen die Umsatzverluste in der Branche zurück, die Geschäftserwartungen steigen.

Im Januar lag das Umsatzminus gemessen am Vorkrisenvolumen noch bei über sechseinhalb Prozent. Im Februar schrumpfte es bereits um über die Hälfte auf knapp drei Prozent. Und gemäß der Dehoga-Umfrage blicken Hoteliers und Gastronomen zusehends positiv auf das bevorstehende Quartal. Fast 33 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, im Vormonat waren es nur 23 Prozent.

„Immer mehr Betriebe im Gastgewerbe zeigen sich nach der jahrelangen Durststrecke optimistisch gestimmt. Der Anteil der Pessimisten nimmt ab“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Erfreulich sei zudem, dass nach dem Aufwärtstrend in der Ferienhotellerie 2022 nun auch der Geschäftsreise- und Städtetourismus anziehe, so Zöllick.

Die Schattenseite: Die Branche leidet immens unter dem derzeitigen Kostendruck. Als größte Herausforderungen nennen die Betriebe die steigenden Energiepreise (80,1 Prozent)   sowie höheren Kosten für Lebensmittel (77,4 Prozent). Nach Angaben der Unternehmer sind die Energiekosten im Februar 2023 gegenüber Februar 2022 um durchschnittlich 71 Prozent gestiegen. Die Kosten für Lebensmittel lagen 31 Prozent und für Getränke 20,5 Prozent über den Vorjahreswerten.

An dritter Stelle nennen die Unternehmer die zunehmende Bürokratie (66,2 Prozent) als Belastung. „Aufgabe der Politik ist es jetzt, die Betriebe nicht mit immer neuen Auflagen und Reglementierungen zu belasten, sondern den Erholungsprozess nachhaltig zu unterstützen“, fordert Zöllick.

Zur nachhaltigen Zukunftssicherung des von den Krisenfolgen besonders stark betroffenen Gastgewerbes fordert der Verband daher den konsequenten Abbau des Verwaltungsaufwands, mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit sowie die dauerhafte Geltung der reduzierten Mehrwertsteuer von sieben Prozent für Speisen in Restaurants.

An der Umfrage haben laut Dehoga vom 3. bis 8. März 1.900 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teilgenommen.

Felix Hormel