Der Fachkräftemangel wird für die Veranstaltungswirtschaft zu einem immer größeren Problem. Es sei deshalb dringend notwendig, dass die Politik der Branche eine „solide Perspektive“ biete, fordert die Bundesvereinigung der Veranstaltungswirtschaft. Die Zeit der „zögerlichen Entscheidungen“ müsse vorbei sein. Vor allem jedoch müssten die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Und zwar „schnell“.
Gesetz geht an der Realität vorbei
Eine der Schlüsselmaßnahmen ist aus Sicht des Verbandes die Anhebung des Freibetrags für Betriebsveranstaltungen. Der Gesetzesentwurf sieht eine Erhöhung von 110 Euro auf 150 Euro vor. Diese Maßnahme sei jedoch „unzureichend, um den Bedürfnissen und Realitäten der Veranstaltungswirtschaft gerecht zu werden“.
Für eine Betriebsveranstaltung mit 100 Personen an einem Wochentag entstehen dem Verband zufolge ohne Reisekosten und Unterkunft Gesamtkosten in Höhe von 30.000 Euro. Eine Erhöhung auf 300 Euro pro Person und Betriebsveranstaltung „mindestens zweimal pro Jahr“ sei deshalb „von großer Bedeutung“, heißt es in einem Statement der Bundesvereinigung.
Betriebsveranstaltungen: Wichtig für Mitarbeiterbindung
Die nötige Anpassung betreffe nicht nur die Veranstaltungswirtschaft, sondern auch andere Wirtschaftszweige. Auch mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsfeiern vieler Firmen werde es „immer deutlicher, dass diese Maßnahme zur Förderung von Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung hochrelevant ist“.
Branche mit 1,1 Millionen Beschäftigten
Die Veranstaltungswirtschaft in Deutschland sieh sich mit einem Kernumsatz von 81 Milliarden Euro und 1,1 Millionen Erwerbstätigen als sechstgrößten Wirtschaftszweig des Landes. Die über 240.000 Unternehmen, darunter viele kleine und mittelständische Betriebe, spielen eine zentrale Rolle in dieser Branche.
Hinzu kämen sonstige Veranstaltungen, die vor der Pandemie von jährlich 424 Millionen Menschen besucht worden seien. Diese würden nicht nur die lokale Wirtschaft ankurbeln, sondern machten Deutschland auch international zu einer der führenden Event-Destinationen.
Matthias Gürtler