Hotellerie gelingt Anschluss an Vorkrisenniveau

Freitag, 22.03.2013
Branchenreport. Die Jahresbilanz für das Beherbergungsgewerbe in Deutschland fällt zum dritten Mal in Folge positiv aus. Die Zahl der Gästeübernachtungen stieg insgesamt um 3,6 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 407,3 Millionen Übernachtungen. „Der deutschen Hotellerie ist es im Unterschied zu früheren Zyklen gelungen, simultan mit der Gesamtwirtschaft die Rezession hinter sich zu lassen und […]

Branchenreport. Die Jahresbilanz für das Beherbergungsgewerbe in Deutschland fällt zum dritten Mal in Folge positiv aus. Die Zahl der Gästeübernachtungen stieg insgesamt um 3,6 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 407,3 Millionen Übernachtungen. „Der deutschen Hotellerie ist es im Unterschied zu früheren Zyklen gelungen, simultan mit der Gesamtwirtschaft die Rezession hinter sich zu lassen und Anschluss an das Vorkrisenniveau zu finden“, sagte der IHAVorsitzende Fritz G. Dreesen in Berlin.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) stellte am Mittwoch seinen Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2013“ vor. Danach befinden sich der Geschäftsreiseverkehr und Tagungstourismus im Aufwind. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Anzahl der Übernachtungen in der klassischen Hotellerie im Jahr 2012 um 4,1 Prozent auf 250,1 Millionen (Vorjahr 240,8 Millionen).

Nach den Auswertungen des Hotelbenchmarks von STR Global, dem für Deutschland die Daten von rund 900 Hotels zugrunde liegen, kletterten die Netto-Zimmerpreise (ohne MwSt. und Frühstück) trotz anziehender Konjunktur um 3,3 Prozent auf 94 Euro (Vorjahr 91 Euro). Die deutschen Hotelpreise liegen damit weiterhin um fast 10 Prozent unter dem europäischen Durchschnittswert.

Trotz bestehender Überkapazitäten entstehen weiterhin zahlreiche neue Hotels zwischen Ostsee und Alpen: Für die nächsten drei Jahre sind bundesweit 499 Neu-, Um- und Ausbauten (Vorjahr 498) geplant – mit einem deutlichen Zuwachs im Bereich der 1- bis 2-Sterne-Häuser. Werden alle Investitionsprojekte auch realisiert, drängen in den nächsten drei Jahren 66.837 (Vorjahr 65.953) zusätzliche Hotelzimmer auf den deutschen Hotelmarkt. „Die Branche konnte auch dank des reduzierten Mehrwertsteuersatzes kräftig investieren und so ein noch besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen“, erläutert Dreesen die Entwicklung.

Trotz des Hintergrunds der Eurokrise zeigt sich die Hotellerie für 2013 wegen der weiterhin starken Binnennachfrage vorsichtig optimistisch. Der Hotelverband geht weiter von einem moderaten Wachstum der Umsätze um ein bis zwei Prozent aus. „Voraussetzung dafür ist eine verlässliche und vernünftige Politik. Steuererhöhungen wären Gift für die weitere Entwicklung“, betonte Dreesen. So erteilte der IHAVorsitzende kommunalen Bettensteuern eine deutliche Absage: „Die Einführung von Bettensteuern ist nach Auffassung immer mehr Verwaltungsgerichte rechtlich unzulässig, selbst wenn sie sich nur auf privat veranlasste Übernachtungen erstreckt.“

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