Initiative „16 Steps“ kündigt ersten Schritt an

Freitag, 18.02.2022

Die Umstellung auf Ökostrom soll den ersten Schritt der Initiative „16 Steps bis 2025 - Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft.“ darstellen.

Wetterextreme sorgten bereits jetzt für Absagen von Open-Air-Veranstaltungen und für Unfälle mit Todesfolge. In Zukunft würden daher immer mehr Versicherungsgesellschaften aussteigen, was ein Aus für viele Open-Air-Events wie Olympia, Festivals, Sportevents und Stadtfeste nach sich zöge. „Unsere Branche ist akut vom Klimawandel bedroht, deshalb müssen wir jetzt gemeinsam aktiv werden!“ sagt Stefan Lohmann, Initiator der “16 Steps”.

Wer etwas gegen den Klimawandel tun und die eigenen CO2-Emissionen schnell senken wolle, liege mit dem Wechsel auf Ökostrom genau richtig. Der Umstieg gehe schnell, der Aufwand sei gering und die Effekte dafür groß, denn Ökostrom verursache keine CO2 Emissionen, so die Überzeigung der Initiative. „Gleichzeitig sorgt der Ausbau von regenerativen Energien dafür, dass unsere Gesellschaft unabhängig von fossilen Brennstoffen wird, die aktuell für die Preisexplosionen am Energiemarkt sorgen“, so Lohmann. „Darum ist es beispielsweise wichtig, dass möglichst viele Event Locations ihre Dächer und vor allem großflächige Parkplätze mit Solaranlagen ausrüsten und überdachen. Das spendet Schatten, spart Stromkosten, bietet neue Einnahmequellen, entlastet die örtlichen Stromnetze, stellt neue Ladestationen für E-Autos zur Verfügung und sorgt gleichzeitig für CO2 Einsparungen.“ Die Veranstaltungsbranche müsse mit gutem Beispiel vorangeht, um andere WirtschaftslenkerInnen mitzureißen. So habe beispielsweise das Wacken Open Air kürzlich angekündigt, noch nachhaltiger agieren zu wollen, indem es das Cradle to Cradle Kreislaufwirtschaftssystem umsetzt.

Laut der Initiative sei Ökostrom die einzige Stromherstellung, die stetig günstiger werde und in unendlicher Menge vorhanden sei und dem Klima nicht – bzw. in einem nur sehr geringen Maße – schade. Der Bau von Windkrafträdern, Wasserkraftwerken, Solaranlagen etc. verursache zwar ebenfalls Treibhausgas-Emissionen, aber im Verhältnis zu anderen Methoden und bezogen auf Betriebsdauer und Effizienz sei es die klimafreundlichste Lösung. Deshalb sei es der Initiative wichtig, den Ausbau der regenerativen Energien zu unterstützen. Die InitiatorInnen fordern die Veranstaltungswirtschaft auf, freie Flächen, Dächer und Parkplätze für den Solarausbau selbst zu erschließen oder zur Verfügung zu stellen. Insbesondere solle die öffentliche Hand ihre Messegelände, Locations, Theater, Museen und Parkplatzflächen entsprechend zum Solarausbau nutzen. Ein wichtiger Punkt: Um von „echtem“ Ökostrom sprechen zu können, müsse der Strom zu 100 % aus regenerativen Energien stammen und die AnbieterUnnen zu 100 % unabhängig von Öl-, Gas-, Kohle-, Atomstrom-HerstellerInnen sein. Die ÖkostromanbieterInnen müssen den Ausbau der regenerativen Energien fördern und darin investieren, damit immer mehr Ökostrom zur Verfügung stehe. Die Siegel „OK-Power“ oder „Grüner Strom“ sowie das TÜV-Siegel böten dabei eine gewisse Orientierung.

Ziel von 16 Steps ist es, gemeinsam mit der gesamten Branche aktiv und Schritt für Schritt klimaneutral und nachhaltiger zu werden. Die Initiative bezieht sich unter anderem auf die Mahnung von 30.000 WissenschaftlerInnen von „Scientists for Future“, die darauf verweisen, dass diese Dekade genutzt werden müsse, um den Klimawandel möglichst auf 1,5 Grad zu limitieren. Deshalb hat sich die 16 Steps Initiative und ihre PartnerInnen das Ziel gesetzt, die Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen, da der Temperaturanstieg um 1,5 Grad aktuellen Schätzungen zufolge bereits 2030 erreicht werde. Die 16 Schritte dahin werden quartalsweise – step by step – gemeinsam veröffentlicht, um möglichst viele zu erreichen. Dadurch soll die Event Branche bis 2025 einen Mindeststandard für klimaneutrale nachhaltige Veranstaltungen erzielen.

InitiatorInnen der Initiative sind Meet Germany (CEO Tanja Schramm) und Sustainable Event Solutions (CEO Stefan Lohmann).

Die einzelnen Schritte beruhen auf dem Sustainability Rider inkl. Checkliste von Stefan Lohmann. Der Rider ist ISO und EMAS konform, wurde von ExpertInnen überprüft und bereits mehrfach in nationalen und internationalen Fachmagazinen besprochen und veröffentlicht. Hier geht es zum kostenlosen Download der Checkliste und des Riders.

jm