Leserfeedback auf unseren Newsletter vom 7. August

Donnerstag, 08.08.2013

In unserem letzten Newsletter ging es um die Absage der IT&CM India und die Frage, ob es nicht einfach zu viele Meetingsmessen gibt. Hierzu haben wir Feedback erhalten.

Dr. Ajit Singh Sikand, President/CEO
HBC Tourism Consulting – MICE made in Germany
Obertshausen-Frankfurt

Lieber Herr Funk,

sicherlich ist es schade, dass IT&CM abgesagt werden musste. Aber der Termin letztes Jahr in Noida (in der Nähe von Delhi) war sehr schlecht. Die Gründe waren:

Reed Travel / Reedexpo hat das Organisationstalent und die Ressourcen (nicht nur den World Travel Market im Rücken) eine solche Messe auf die Beine zu stellen. Wenn sie das richtige Zeitfenster finden werden, bin ich mir sicher, dass Reed ein ernstzunehmender Konkurrent für die ITB-Asia werden wird.

Der Grund für die Absage der IT&CM India war nicht Kannibalismus, sondern die Tatsache, dass Indien noch keine Weltklasse-Tagungsmesse hat und indische Seller alles auf jeder Messe verkaufen wollen. Die Antwort lautet immer „Yes, we can do it“, wenn es um die Frage geht, ob man ein Spezialist ist. In Wirklichkeit muss die Antwort „Nein“ heißen. Die IMEX hat uns vorgemacht, wie eine erfolgreiche Messe aus dem Boden gestampft werden kann.

India has a lot of tea to offer, wait and drink your tea…………….

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Eine Diskussion auf Facebook:

Mandy Hännes’chen: Die cim fragt in ihrem aktuellen Newsletter: „In zwei Wochen sollte die IT&CM India stattfinden. Doch vermeldet Veranstalter TTG Events, dass die Trade Show 2013 ausfällt und auf August 2014 verschoben wird. Grund ist der Mangel an Ausstellern. Nicht einmal drei Wochen nach dem ursprünglich geplanten Termin bringt Reed Exhibitions vom 12. bis 14. September die IBTM India auf den Markt. Ein typischer Fall von Kannibalisierung? Gibt es nicht ohnehin schon genug Meetingmessen? “

Spontan würde ich sagen, dass es einfach genug andere Recherchemöglichkeiten gibt, so dass das klassische Messeformat vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist. Dazu kommt die kritische Hinterfragung bei den Ausstellern, wie Budgets effizient und effektiv ausgegeben werden können. Und auch die Planer haben nicht mehr wie früher die Zeit, um „ständig“ auf Messen u.ä. zugegen zu sein. Auf beiden Seiten sitzt das Geld nicht mehr so locker. Die Zeiten, dass ich als Besucher Anfragen direkt auf Messen platziere, sind lange vorbei. Also würden mich maximal neue Dinge reizen. Nur findet man diese wiederum kaum…. Man kann das „Messe Sterben“ vielleicht so ein bisschen mit dem Sterben der Printmedien vergleichen – oder, was meint Ihr?

Christian Funk: Netter Vergleich mit den Printmedien. Denn das gilt für Messen genau wie für Print: Es kann, wird und muss sich an althergebrachten Formaten etwas ändern – doch die Inhalte bleiben bestehen…

Mandy Hännes’chen: Und, der wesentliche Aspekt des „Kommentieren“ oder „drüber reden“ zu bestimmten Inhalten, den ich bei den Online-Versionen der Medien habe, SOLLTE bei den Messen nicht zu kurz kommen!

Ela Lubu: Für mich war früher die STB noch Pflicht. Heute ist es so, dass ich genau abwäge, ob sich die Reise zur Messe lohnt und leider komme ich immer häufiger zu dem Schluss – Nein! Es sind meist die selben Aussteller mit keinen bis wenigen Neuigkeiten. Kombi-Messen aus Forum / Wissen / Aussteller sind unter Umständen noch lohnend, wenn die Anreise nicht zu weit ist und vor allem beim Thema Wissen (Lernen) für mich interessante Themen dabei sind.

Leider lese ich auch da immer wieder die selben Themen, die mir nur noch ein müdes Gähnen entlocken – Selbstorganisation, Brain-Power usw. Ich muss ja meinem Arbeitgeber gegenüber auch einen Nutzen liefern, wenn er mich für 2-3 Tage auf Reisen gehen lässt.

Inspiration für Redner, Alleinunterhalter, die wirklich was drauf haben oder kreative, abendfüllende Programmideen für meine Veranstaltungen – wirklich Innovatives fehlt mir häufig… Naja und dafür dann 2-3 Arbeitstage incl. Übernachtung – weit weg von der Familie… Das überlegt man / Frau sich dann noch einmal

Mandy Hännes’chen: Das spiegelt genau das wieder, was viele unserer Mitglieder sagen/denken.