Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Mobiles Arbeiten hat allenthalben stark zugenommen.Dabei versäumen es immer noch viele Firmen, ihren den MitarbeiterInnen das notwendige Rüstzeug zur Verfügung zu stellen. Das ist das Ergebnis der jüngsten Erhebung von „Chefsache Business Travel“, die auf Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV) herausgegeben wird.
Demnach liegen Defizite vor allem bei der Ausstattung und Unterstützung der mobilen ArbeitnehmerInnen. Von den Geschäftsreisenden, die die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten haben, gibt nur die Hälfte der Befragten an, dass ihre Unternehmen etwa die notwendige technische Ausstattung wie Laptops, Mobiltelefone oder Headsets bereitstellen.
Gemäß der Studie haben 50 Prozent der Befragten keinen Zugriff auf digitale Tools oder Software, um online mit Kollegen zu kommunizieren oder digital zusammenzuarbeiten. Noch seltener besteht eine Netzwerkverbindung zum Unternehmen, beispielsweise über ein Virtual Private Network (VPN), wobei nur 44 Prozent mobil auf den Firmen-Server zugreifen können.
Auch in punkto Gesundheit besteht Nachholbedarf: Lediglich 36 Prozent der Befragten bekommen ergonomische Möbel fürs Homeoffice zumindest teilweise bezahlt. Ebenso werde in vielen Unternehmen nur wenig für die aktive Bindung der mobil arbeitenden MitarbeiterInnen, beispielsweise durch regelmäßige Online-Meetings, getan. Immerhin: Die Hälfte hat die Möglichkeit, die Arbeitszeit im Homeoffice individuell anzupassen.
Diese Umfrage-Ergebnisse sind umso verwunderlicher, da mobiles Arbeiten in deutschen Unternehmen inzwischen Standard ist. 46 Prozent der Geschäftsreisenden haben – unabhängig von ihren Business Trips – immer die Möglichkeit dazu. Weitere 44 Prozent können zumindest zeitweise mobil arbeiten. Fast alle von ihnen (95 Prozent) haben dabei die freie Wahl und können sich aussuchen, an welchen Tagen sie dies tun möchten.
Thomas Osswald, Geschäftsführer der Derpart Reisevertrieb GmbH, betont, dass viele Unternehmen noch Verbesserungsbedarf in der Ausstattung ihrer mobil arbeitenden MitarbeiterInnen haben. Er warnt davor, an dieser Stelle zu sparen, da dies nicht nur die Effizienz der Arbeit behindern könne, sondern auch den Verlust von Fachkräften riskiere. „Wenn Unternehmen unsicher sind, welche Investitionen notwendig und wichtig sind, können sie auf die Unterstützung von Geschäftsreisebüros zurückgreifen. Diese besitzen nicht erst seit Corona Erfahrung mit mobilem Arbeiten und wissen daher, worauf es dabei ankommt“, so Osswald.