Österreichs MICE-Branche blickt in die Zukunft

Freitag, 10.09.2021
Corona hat Österreichs Tagungsbranche hart getroffen. Zahlen des Meeting Industry Report Austria zufolge gab es im Vergleich zum Rekordjahr 2019 bei Kongressen, Firmenevents, Seminaren und sonstigen Veranstaltungen einen Rückgang von 66 %. Bei den Teilnehmerzahlen lag das Minus sogar bei 74,5 %, bei den Übernachtungen gab es einen Rückgang von 78,8 %. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, […]

Corona hat Österreichs Tagungsbranche hart getroffen. Zahlen des Meeting Industry Report Austria zufolge gab es im Vergleich zum Rekordjahr 2019 bei Kongressen, Firmenevents, Seminaren und sonstigen Veranstaltungen einen Rückgang von 66 %. Bei den Teilnehmerzahlen lag das Minus sogar bei 74,5 %, bei den Übernachtungen gab es einen Rückgang von 78,8 %.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Österreich Werbung Geschäftsführerin Lisa Weddig und Gerhard Stübe, Präsident des ACB & Geschäftsführer Kongresskultur Bregenz, haben die Situation der Branche beleuchtet. Das gemeinsame Ziel laute, die Tagungs- und Kongresswirtschaft und damit auch den Städtetourismus durch zielgerichtete Maßnahmen wieder anzukurbeln, heißt es.

Immerhin repräsentiere die Tagungsindustrie rund 10 Prozent der touristischen Wertschöpfung, sagt Tourismusministerin Köstinger. 2019 fanden über 25.000 Seminare, Firmentagungen und Kongresse mit rund 1,8 Mio. Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Österreich statt. Dadurch wurden 3,4 Mio. Nächtigungen generiert.

Der Veranstalterschutzschirm in der Höhe von 300 Mio. Euro als Hilfsmaßnahme für die Branche sei gut angenommen worden, so Köstinger. Bis Ende August seien über 850 Anträge gestellt und rund 121 Mio. Euro genehmigt worden. „Unser aller Ziel ist, dass Österreich wieder seine Position als weltweit gefragte Kongress-Destination einnimmt. Davon profitieren wir alle.“

„Auch wenn die Zahlen wirklich nicht schön aussehen, sind wir als Branche mit dem Jahr 2020 nicht nur unzufrieden“, sagt Gerhard Stübe, Präsident des Dachverbands der österreichischen Kongress- und Tagungsindustrie. „Unter anderem weil wir zeigen konnten, dass wir uns rasch an wirklich schwierige Bedingungen anpassen können.“
So haben 70 % der Betriebe keine Mitarbeiter*innen abgebaut und 82 % hatten Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit. Die Buchungslage ist für 55 % der Betriebe in den nächsten Monaten wie erwartet, 32 % sehen sogar eine bessere Buchungslage und die Branche rechnet mehrheitlich mit einer Erholung im Jahr 2023, 34 % sehen dies schon 2022. Diese Zahlen basieren auf einer Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben des Austrian Convention Bureaus.

Die Österreich Werbung (ÖW) investiert 2021 1,2 Mio. Euro in die Bewerbung des Tagungslandes Österreich. Neben einer breit angelegten Imagekampagne in Österreich und Deutschland setzt die ÖW auf die Entwicklung neuer Veranstaltungsformate und innovativer Tools, um die Branche in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen und den Restart des Tagungssektors zu beschleunigen. „Wichtig war es, schnell zu reagieren und gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern neuartige Plattformen zu entwickeln. Mit dem Ziel, den Austausch innerhalb der Branche sowie die Pflege der internationalen Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten“, erklärt ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig.

jb