Querdenker-Kongress: „Cluster lohnen sich!“

Freitag, 14.11.2008
Stuttgart. „Ohne technologische Innovationen haben wir keine Chance!“, sagte Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, beim 9. Deutschen Wirtschaftsingenieurtag in Sindelfingen bei Stuttgart. Angesichts des massiven Einbruchs der Verkaufszahlen in den wichtigsten Daimler-Märkten im Oktober meinte Weber weiter: „Jetzt sind Querdenker gefordert, die mit integrierten Lösungen, aber auf dem Fundament von Werten, die Zukunft […]

Stuttgart. „Ohne technologische Innovationen haben wir keine Chance!“, sagte Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, beim 9. Deutschen Wirtschaftsingenieurtag in Sindelfingen bei Stuttgart.

Angesichts des massiven Einbruchs der Verkaufszahlen in den wichtigsten Daimler-Märkten im Oktober meinte Weber weiter: „Jetzt sind Querdenker gefordert, die mit integrierten Lösungen, aber auf dem Fundament von Werten, die Zukunft gestalten.“ Damit bezog er sich auch auf das Motto des Kongresses, das 2008 lautet: „Interdisziplinarität und Mut zum Querdenken sichern die Zukunft des Landes“.  „Wir müssen das Innovationspotenzial jetzt nutzen, um nicht falsche Entscheidungen über künftige Produktportfolios zu treffen. “

Beim so genannten „Querdenker-Kongress“ im Event-Center der Daimler AG auf dem Werksgelände in Sindelfingen bei Stuttgart sprach unter anderem auch Prof. Dr. Hans Bullinger. Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft sagte zur sich abzeichnenden Wirtschaftskrise: „Das, was wir immer schon tun, nur ein wenig kostengünstiger und schneller zu machen, wird nicht ausreichen.“ In Deutschland kämen zwei Drittel der Forschungsaufwendungen aus der Industrie. Allein durch öffentliche Steuerung seien die Herausforderungen nicht zu bewältigen. “ Forschung braucht Vernetzung, Cluster lohnen sich!“, sagte Bullinger weiter. Ganz in diesem Sinne äußerte sich auch Prof. Dr. Eckard Minx: „Neues entsteht an den Nahtstellen der Disziplinen“, sagte der Leiter des Zukunftsforschungsinstituts der Daimler AG. Heute mangele es uns häufig an der Fähigkeit zum Perspektivwechsel und dem Denken in Alternativen.

Eher unpopuläre Alternativen in der Diskussion um aktuell notwendige Kosteneinsparungen brachte Dr. Thomas Weber ins Gespräch: „Produktionsanpassungen sind notwendig. Stellenstreichungen sind eines der großen Themen, mit denen wir uns momentan beschäftigen.“

Als Beispiele für künftige Neuentwicklungen führte Weber sowohl Elektro- und Hybridfahrzeuge als auch herkömmlich mit Otto-Motor ausgerüstete Fahrzeuge in Leichtbauweise und mit Dieseldirekteinspritzung in Kombination mit Schichttechnologie an.

„Wir werden trotz Krise unseren Etat in Forschung und Entwicklung nochmal steigern.“ Die notwendigen Forschungskosten könne Daimler allerdings nicht allein tragen. Es brauche Partner in der wissenschaftlichen Community und bei Zulieferern, Innovationsnetzwerke seien jetzt gefordert.

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