Schloss Reinach: Bundespräsident Gauck zu Gast

Donnerstag, 18.07.2013

Interview mit Merle Wesselink, der Veranstaltungsorganisatorin des Schloss Reinach, über den Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck und 150 Diplomaten in Freiburg.

Sie hatten vor einigen Tagen hohen Staatsbesuch in Schloss Reinach: Bundespräsident Joachim Gauck kam mit 150 Diplomaten aus aller Welt zu Ihnen zum Mittagessen. Kein ganz gewöhnlicher Besuch, oder?

Das stimmt. Zu den 150 Gästen im Bankettsaal kamen noch rund 35 Begleitpersonen. Und dann waren da ja noch die rund 50 akkreditierten Pressevertreter, die eine ganz eigene Logistik erforderlich machten. Das Protokoll sah vor, dass die Presse den Bankettsaal nur zur Ansprache des Bundespräsidenten betreten darf.

Wie lange vorher haben Sie von dem Besuch erfahren?

Die Stadt Freiburg fragte ungefähr vier Wochen vorher an, ob wir zu diesem Termin eine Veranstaltung mit 180 Gästen durchführen könnten. Da wusste ich aber noch nicht, wer da kommen würde. Erst als zwei Wochen später der Termin für eine Vorbesichtigung mit einer Abordnung von etwa 25 Leuten vom Bundespräsidialamt, Polizei und der Stadt Freiburg ausgemacht wurde, habe ich erfahren, wer da eigentlich zum Mittagessen kommen wird.

Sie veranstalten ja viele Tagungen, Bankette und Familienfeste, teils auch mit bis zu 1000 Gästen. Welche Unterschiede gibt es bei so einem hohen Staatsbesuch?

Im Vorfeld spricht man nicht ganz so viel darüber, schon aus Fragen der Sicherheit. Durch die Presseabteilung des Bundespräsidialamtes war genau festgelegt, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Aufwendig bei dieser Veranstaltung waren vor allem die Sicherheitsvorkehrungen und dass von sehr vielen Seiten unterschiedliche Wünsche und Anforderungen kamen und koordiniert werden mussten. Die zeitliche Taktung war bei diesem Besuch auch viel enger und bindender. Da musste alles auf die Minute klappen. Es war eine intensive Veranstaltungsvorbereitung in relativ kurzer Zeit.

Wurde mehr Personal eingesetzt?

Für große Veranstaltungen ist immer mehr Personal notwendig als für kleinere. Wir kamen aber mit dem Stammpersonal und unseren Aushilfen gut aus.

Wurde das Personal speziell überprüft? Die Ausrüstungsgegenstände der Presse wurden ja von Hunden auf Sprengstoff untersucht.

Es gab im Vorfeld eine Personenkontrolle über Namen und Personalausweise. Nach Sprengstoff wurde das Personal nicht durchsucht, die Räumlichkeiten und der Innenhof jedoch schon. Wenn es da etwas gegeben hätte, wäre das sicher gefunden worden. Außerdem wurde das Hotelgelände den ganzen Tag durch die Polizei gesichert. Das Betreten des Hotels war nur mit entsprechender Akkreditierung möglich. Auch die Termine mit den Lieferanten mussten alle auf nachmittags oder den frühen Montagmorgen verlegt werden, da das mit dem Personenschutz so leichter zu vereinbaren war.

Was war der prominenteste Gast bisher für Sie?

Das war tatsächlich Herr Gauck. Und gleich danach dann die Bundesligisten, Tim Bendzko, Rudi Völler, Jürgen Klopp, Iris Berben, Wolfgang Schäuble, Axel Schulz, Bülent Ceylan, Stefanie Hertel, Martin Schmitt und viele andere.

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