Strategische Differenzen: Sabina Linke und EVVC trennen sich

Montag, 07.08.2023

Nach nur zirka einem halben Jahr endet Sabina Linkes Zeit als Geschäftsführerin beim EVVC.

Vor ihrer Station beim EVVC hatte Sabina Linke verschiedenen leitende Positionen bei der Nürnberger Messe inne. Foto: NürnbergMesse GmbH

Erst im Februar 2023 hatte Sabina Linke ihr Amt als neue Geschäftsführerin und Nachfolgerin von Timo Feuerbach, der auf eigenen Wunsch im Januar ausgeschieden war, beim Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) angetreten – nun gehen die Vertragspartner wieder getrennte Wege. Die Trennung erfolge laut Mitteilung des EVVC „im besten beiderseitigen Einvernehmen“.

Als Grund nennt der EVVC, dass es „unterschiedliche Vorstellungen bei der zukünftigen strategischen Ausrichtung“ des Verbands gegeben habe. In einer kurzen Erklärung zu der Causa wünscht EVVC-Präsidentin Ilona Jarabek der scheidenden Geschäftsführerin „beruflich und privat alles Gute“. Linke habe „wichtige Impulse und Ideen für den Verband eingebracht“. Auch deshalb seien „Verband und Geschäftsstelle auch nach ihrem Weggang bestens für den Weg in die Zukunft gerüstet“, heißt es.

Es folgt eine kurze Absichtserklärung, in der der EVVC die Themenfelder Nachhaltigkeit, Personal- und Fachkräftemangel sowie allgemeine Preissteigerungen als die derzeit großen Herausforderungen der Veranstaltungsbranche einstuft. Dieselben Punkte, die auch Sabina Linke als drängendste Aufgaben in ihrem letzten CIM-Interview in der Mai-Ausgabe 2/2023 genannt hat. Hierin dürfte also keine Kausalität hinsichtlich der Trennung des Verbands von Linke bestehen.

Weiter erklärt der EVVC, man verfolge das „Ziel, die Veranstaltungsindustrie als wichtigen Wirtschaftsfaktor sichtbarer zu machen“. Hierfür setze man auf den „engen Dialog mit Politik und Geschäftspartnern“. Linke hatte im CIM-Interview gesagt: „Wenn die Corona-Krise etwas Gutes hatte, dann, dass die Veranstaltungsbranche endlich in der Wahrnehmung der Bundes- und Landespolitik angekommen ist“. Sie hat sich seinerzeit einerseits „als Mittlerin zwischen den einzelnen Organen [des] Verbandes und seinen Mitgliedern, andererseits naturgemäß auch zwischen dem EVVC, der Politik und der Wirtschaft“ verstanden. Das komplette Interview finden Sie hier im E-Paper.

Jetzt läuft die Suche nach einer Nachfolge. Die Stelle der Geschäftsführung soll schnellstmöglich nachbesetzt werden, heißt es. Bis dahin bleibe die EVVC-Geschäftsstelle weiterhin ein „agiler Servicepoint“ und „verlässlicher Partner“ für ihre Mitglieder, erklärt Jarabek.

Felix Hormel