Veranstaltungsbetriebe von Stornowelle getroffen

Montag, 15.11.2021
Fast vier von fünf Veranstaltungsbetrieben leiden unter einer akuten Stornowelle aufgrund der verschärften Pandemiemaßnahmen der Bundesregierung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft (ehemals Famab) unter 1.000 Teilnehmern. Damit werde „die ohnehin niedrige Auftragslage in der Eventindustrie vernichtet“, heißt es. Gleichzeitig wollten Politiker ein Ende der Wirtschaftshilfen. Insolvenzen und Entlassungen stünden somit […]

Fast vier von fünf Veranstaltungsbetrieben leiden unter einer akuten Stornowelle aufgrund der verschärften Pandemiemaßnahmen der Bundesregierung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft (ehemals Famab) unter 1.000 Teilnehmern. Damit werde „die ohnehin niedrige Auftragslage in der Eventindustrie vernichtet“, heißt es. Gleichzeitig wollten Politiker ein Ende der Wirtschaftshilfen. Insolvenzen und Entlassungen stünden somit bevor.

Laut Umfrage haben mehr als 77 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftszweigs in den vergangenen fünf Tagen eine massive Stornierungswelle hinnehmen müssen. Wegen der nun verschärften Regierungsmaßnahmen, des Corona-Inzidenzanstiegs und der nächsten Pandemiewelle würden große Teile aller geplanten Veranstaltungen abgesagt, heißt es. Dazuz gehörten etwa Messebeteiligungen, Weihnachtsmärkte, Konzerte, Kleinkunst, Festivals oder Jahreshauptversammlungen.

Besonders betroffen seien Mitarbeiteranlässe wie Weihnachtsfeiern. Allein bei den Umfrageteilnehmern beliefen sich die so entstehenden Umsatzverluste auf über 97,9 Millionen Euro.

„Die Pandemiewelle wird zur Stornowelle“, sagt Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft. Das RIFEL-Institut habe bei seinem Index zur Auftragslage in der Veranstaltungswirtschaft bereits Anfang November festgestellt, dass die Branchenauslastung bei nur 40 Prozent liege. „Die derzeitige Entwicklung rückt den möglichen Restart der Branche erneut um Monate nach hinten“, so Kalbfleisch.

„Mit dem aktuellen Zusammenbruch des Veranstaltungswesens in der bevorstehenden Hochsaison sind die zwei Millionen Jobs und 240.000 Betriebe akut existenzgefährdet. Politiker, die jetzt propagieren, dass Wirtschaftshilfen und Kurzarbeit zum Jahreswechsel oder im Frühling auslaufen, opfern sehenden Auges Deutschlands sechstgrößten Wirtschaftszweig. Damit verliert der Exportweltmeister sein Schaufenster zur Welt und die Kulturnation ihre Veranstaltungsbühnen“, so Kalbfleisch weiter.

jb