Veranstaltungswirtschaft kommt nicht aus der Krise

Dienstag, 29.11.2022

Auf der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft 2022 in Berlin erneuerte die Branche ihren Forderungskatalog an die Politik.

Der Neustart der Veranstaltungswirtschaft ist nach den Corona-Beschränkungen gerade mal ein halbes Jahr her, da stehen schon wieder neue Herausforderungen vor der Tür. Am 24. November veranschaulichten VertreterInnen der Branche auf der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft 2022 in Berlin, welche Maßnahmen vonseiten der Politik nun dringend nötig sind, um dem Wirtschaftszweig nicht den endgültigen Todesstoß zu versetzen.

Am Anfang des Treffens mit VertreterInnen der Bundespolitik stand eine kurze Bestandsaufnahme. Besonders bitter für die Branche: Durch die Kurzarbeit sind der Veranstaltungswirtschaft mehr als die Hälfte der vor Corona 1.1 Millionen Beschäftigten abhanden gekommen, viele davon sind bis heute nicht zurückgekehrt. In der Folge mussten etwa ein Drittel der geplanten Veranstaltungen abgesagt werden. Zudem sind nach einer fwd:-Umfrage bei knapp der Hälfte der befragten Unternehmen beantragte Überbrückungshilfen noch immer nicht angekommen.

„Keine Branche musste durch die Pandemie so leiden wie unsere“, sagt Christian Eichenberger, Vorstand von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft und Mitglied im VertreterInnenrat der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft. Die neuen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation könnten einigen der schwer getroffenen Unternehmen den Rest geben.

Das sieht Ehrhard Grundl, MdB und Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion für Kultur und Medien, ganz ähnlich: „Man merkt, dass die Leute sparen und Corona hat die Branche ohnehin schon genug gebeutelt. Ich hoffe, dass ein Bundes-Förderprogramm, ähnlich Neustart Kultur weitergeführt wird, denn solange die Pandemie wirkt, muss weiter Geld fließen.“ Man müsse den Veranstaltern und deren Kunden Planungssicherheit geben, weitere kurzfristige Absagen könne die Branche nicht verkraften.

Auf der Bundeskonferenz diskutierten die TeilnehmerInnen aus Branche und Politik neben den Auswirkungen der Pandemie und dem Fachkräftemangel auch über die Themen Liquidität der Branche, Perspektivsicherung für EinzelunternehmerInnen, Soloselbstständige, SolokünstlerInnen und FreiberuflerInnen, Arbeitsverdichtung und Nachhaltigkeit. Auch die Zukunftsaussichten und mögliche Ansätze zur Stärkung der Branche wurden angesprochen. Zudem wurde ein vom VertreterInnenrat der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft verabschiedeter Forderungskatalog an Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär BMWK, übergeben.

Dem Rat gehören nach der jährlich stattfindenden Wahl nun folgende Personen an:
Kerstin Meisner, Christian Eichenberger, David Eickelberg, Marcel Frey, Mike P. Heisel und Alexander Ostermeier (alle wiedergewählt) sowie Kulturmanagerin Martina Fritz, Aktivistin für Diversität, Tourmanagerin, Produktionerin und Veranstalterin Rike van Kleef sowie Eventmanagerin Juliane Schulzki (neu im VertreterInnenrat der Bundeskonferenz).

Susanne Layh